Bora-Bora und Beyond - Vivi zwischen Luxus und Lost Places in der Südsee

Shownotes

Galileoreporterin Vivi Osswald erzählt Stefan Gödde von ihrer faszinierenden Reise durch Französisch-Polynesien. Sie erzählt von Luxuserlebnissen auf Bora-Bora, dem Schnorcheln mit Riffhaien und der Entdeckung der vergessenen Insel Makatea. Zwischen Perlentauchen und abenteuerlichen Speedbootfahrten gibt sie Einblicke in die Kultur der Südsee. Vivi schildert die überraschend hohen Lebenshaltungskosten und die starke Gemeinschaft der Inselbewohner. Eine Reise voller Kontraste, die hinterfragt, was Glück in der Südsee wirklich bedeutet.

Info: die Währung in Französisch Polynesien nennt sich Pazifischer Franc.

Film: JOYN

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00:00:00: Speaker: Sanftes Meeresrauschen, weiße Strände mit grünen Palmen, türkisblaues Wasser und Schnorcheln mit Riff Haien und Rochen all das sind doch Bilder, die man im Kopf hat, wenn man an die Südsee denkt. Tahiti, Bora Bora alles Inselnamen, die einen wirklich paradiesischen Urlaub versprechen. Aber es gibt auch eine andere Seite in der Südsee, und genau das ist heute unser Thema. Und damit herzlich willkommen zu einer neuen X-Perience Ausgabe unseres Galileo Podcasts.

00:00:34: Speaker: Ich bin Stefan Göde und freue mich wirklich sehr, heute mit meiner lieben Kollegin Vivi Osswald zu sprechen über eine echte Traumreise in die Südsee. Hi liebe Vivi, grüß dich! Hallo Stefan, vielen Dank, dass ich heute bei dir sein darf. Ja, vielen Dank für deine Zeit. Gleich mal zu Anfang die Frage Ist es da wirklich so paradiesisch, wie wir alle denken? Ehrlich gesagt, ja. Ja. Also ich muss wirklich sagen, als ich den Anruf bekommen habe. Ich war da gerade mit meinem Papa unterwegs. Wir waren beim Rennradfahren und ich war am Schwitzen. Und dann hieß es Willst du nach Bora Bora fliegen? Und ich dachte mir, So ist die Frage ernst gemeint? Ja, will ich. Hab das meinem Papa erzählt. Und er meinte auch. Also, wann kommt man da in seinem Leben mal hin? Mach das. Und dann habe ich natürlich direkt zugesagt und man hat ja einfach diesen Blick von weißer Sandstrand, Türkises Meer, Palmen. Es ist eigentlich genau das. Also das war mit das erste Bild, das wir gesehen haben, als wir wirklich auf Bora Bora ankamen. Über deine Reise werden wir gleich mal sprechen, wenn du an deine Reise heute zurückdenkst. Was ist ja am allermeisten im Gedächtnis geblieben. Kannst du das in einem Satz zusammenfassen? Es ist ein bisschen schwierig. Mhm. Also am meisten hängengeblieben sind tatsächlich die Menschen dort, die wir dort kennengelernt haben. Es ist gar nicht das Bild also vom Paradies, sondern wirklich die Menschen, die da so auf eine andere Art glücklich sind und auch auf eine andere Art miteinander umgehen. Und das habe ich nicht erwartet. Okay, sprechen wir gleich noch drüber, aber jetzt geht es erstmal zur Anreise. Du hast schon gesagt, du hast eigentlich in Deutschland geschwitzt, als du von dem Anruf gehört hast. Wie sehr schwitzt man denn tatsächlich in der Südsee? Ist es da heiß? Feucht? Ich persönlich war noch nie da und habe überhaupt keine Vorstellung. Es ist schon sehr heiß dort. Es ist zum Glück nicht so feucht heiß, sondern man muss einfach sehr doll aufpassen, nicht zu lange in der Sonne zu bleiben. Das haben wir teilweise ein bisschen unterschätzt, vor allem an den ersten Tagen. Die Sonne knallt da wirklich ordentlich, man muss sich auch nonstop eincremen. Und wenn man dann aber ein schönes, schattiges Plätzchen vielleicht noch mit so einem leichten Meereswind findet, dann ist es einfach nur wunderschön. Okay, lass uns mal ganz kurz über die Temperaturen reden. Was erwartet einen da so 30 plus locker 30 plus. Also ich glaube, wir hatten schon morgens 30 Grad. Wir haben auch eine kennengelernt. Die hat nur meine Sneaker gesehen und meinte So, die Schuhe wirst du sofort ausziehen, Du wirst hier keinen Meter mehr gehen in geschlossenen Schuhen, sondern nur noch in Schlappen. Und so war es dann auch tatsächlich. Ich habe nur noch offene Schuhe getragen. Ich glaube, wir müssen uns mal ganz kurz orientieren, wo wir eigentlich sind. Südsee, das ist tatsächlich am anderen Ende der Welt. Es ist sehr weit weg. Es ist quasi, wenn man auf die Landkarte guckt und guckt sich Australien an, dann ist es sozusagen östlich. Genau mitten drin eigentlich. Also ich. Ich musste richtig weit raus scrollen, um überhaupt zu sehen wo bin ich eigentlich? Ich war näher an Australien und Neuseeland als irgendwo anders und vor allem auch noch nie so weit von zu Hause entfernt. Man ist wirklich mitten im Pazifik. Nichts. Nichts ist da drumrum. Wie kommt man hin? Man fliegt sehr, sehr lange. Also, wir sind gestartet in München und sind erst mal nach LA geflogen. Das sind ja schon, ich glaube, elf Stunden waren das. Dann muss man landen, damit überhaupt mal kurz das Flugzeug getankt wird. Also es ging im gleichen Flugzeug eigentlich weiter, aber es kann nicht durchfliegen, weil man muss halten, um zu tanken. Heißt wir hatten einen Zwischenstopp in L.A. Davon hat man auch nicht viel gesehen, sondern wir haben einfach nur kurz gewartet, bis das Flugzeug wieder startbereit war. Und dann geht es noch mal weiter. Dann waren es, glaube ich, noch mal neun Stunden, bis wir dann auf Tahiti gelandet sind. Und dann sind wir ja noch weiter geflogen nach Bora Bora. Das war dann aber relativ okay, aber es war in Summe wirklich schon sehr, sehr anstrengend. Wie viele Stunden waren das insgesamt? Wir hatten dann noch eine Übernachtung auf Tahiti, weil es ging nicht in einem Rutsch weiter. Aber insgesamt waren wir über 36 Stunden unterwegs und die Zeitzone ist wahrscheinlich für den Jetlag aus der Hölle geeignet. Total. Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht mehr, wo oben und unten ist. Es sind zwölf Stunden Unterschied. Also zwölf Stunden waren wir quasi in der Vergangenheit und man verliert einfach so mal kurz einen kompletten Tag. Und jetzt muss ich mal ganz blöd fragen, weil alle, die uns zuhören, denken jetzt wahrscheinlich dieses fantastische Fernsehen, die haben ja so wahnsinnig viel Asche und alle sind nur ein Business und First Class unterwegs. War das für euch auch so? Konntest du schlafen? Warst du ausgestreckt und hast Champagner geschlürft? Nein, Um Gottes willen. Also das. So reisen wir nicht. Und das würde ich aber auch gar nicht erwarten. Wir sind ganz normal in der Economy geflogen. Platz ist da nicht wirklich. Also so richtig geschlafen hat eigentlich keiner von uns, Weder Redakteur noch Kameramann. Wir konnten wirklich? Ja, vielleicht vier Stunden. Innerhalb dieser 36 stündigen Flugreise schlafen und hatten halt auch wirklich sehr wenig Platz, was aber total schön war. Wir waren mit so einer Schulklasse unterwegs, die waren nämlich in Paris zu Besuch. Von Tahiti nach Paris geflogen. Zum ersten Mal alle überhaupt in Europa. Die waren so ungefähr 15 Jahre alt. Und als wir dann gelandet sind auf Tahiti, hat die komplette Schulklasse gesungen. Die haben dann wirklich so ein richtig schönes Lied auch auf, also in taidischer Sprache zusammen in so einem Chor gesungen und wir hatten einfach alle Gänsehaut. Das war so ein ganz toller Moment zum Ankommen. Das glaube ich. Und du hast gerade schon gesagt also Frankreich und die Südsee, also Französisch Polynesien, das hat eine ganz besondere Beziehung. Das merkt man aber auch dort im Alltag vermutlich. Das merkt man wirklich an vielen Stellen. Also mir war das gar nicht so bewusst. Es gehört ja zu Frankreich. Es sind Überseegebiet, das quasi zu Frankreich gehört, ist aber trotzdem eigenständig und gehört nicht zum Schengenraum und dennoch allein da. Im Supermarkt findet man wirklich französische Produkte überall. Da gab es Macarons, Baguettes, eigentlich ja sogar Krebs und so, also total französisch typisch. Und natürlich sprechen auch alle nur Französisch, also auch Englisch. War da gar nicht so das Ding. Mit Englisch kamen wir nicht so weit. Ich konnte zum Glück mein Französisch aus der Schule so ein bisschen auspacken, weil sonst hat man da an mancher Stelle wirklich Probleme. Aber ist das nicht irgendwie schräg? Du fliegst um die halbe Welt. Tatsächlich? Bis er in der komplett anderen Zeitzone zwölf Stunden von zu Hause. Wirklich? Es ist ja so, als ob du hier ein Loch bohren würdest und kommst auf der anderen Seite der Welt raus und hast aber dann da vor Ort Europa. Das ist schon schräg, das ist super schräg. Vor allem, weil auch die Natur und allein wie schön diese Inseln sind, eigentlich nichts für mich mit Europa zu tun hat, sondern es ist für mich eine ganz andere Welt. Und trotzdem hat man eben diesen französischen Einfluss. Ich glaube, auch die Menschen dort akzeptieren das. Aber es gibt auch gemischte Meinungen. Also die würden jetzt nicht sagen, dass sie französisch sind, glaube ich. Viele von ihnen, sondern sie sagen schon Wir sind polynesier. Noch zwei praktische Fragen, bevor wir dann mal wirklich tief eintauchen in die Kultur vor Ort. Mich würde interessieren, man zahlt dann aber auch nicht mit dem Euro und man kann auch nicht europäisches Roaming nutzen, oder? Korrekt. Genau, man zahlt. Jetzt muss ich gerade mal kurz überlegen Wie heißt denn die Währung nochmal? Habe ich schon wieder vergessen. So ist das beim Fernsehen einfach Geld spielt keine Rolle. Ja, ich hatte nämlich schon mal eine Drehreise, da waren es dann Pesos. Aber ich weiß gerade schon gar nicht. Ich glaube, sie heißen Franc Frank. Also es sind quasi diese und es ist wirklich ein komplett anderer Wechselkurs, also. Also, wir werden es checken und wir tun es in die Shownotes. Versprochen. Aber ja, mit Datenroaming kommt man überhaupt nicht weit. Wir hatten generell auf manchen Inseln nicht mal Netz. Also es war. Wir waren wirklich mal kurz offline. An manchen Tagen. Was auch mal schön. Ist ja auch nicht schlecht ist, gell. Wie waren die ersten Eindrücke? Also das eben schon gesagt, es ist tatsächlich so, wie man es sich vorstellt. Ich persönlich stelle mir das vor wie so eine Poster Tapete. Tatsächlich einfach mit weißem Strand, glasklarem Wasser und Palmen. Also es ist wirklich nicht mal eine. Irgendwie ein Euphemismus, sondern es ist eigentlich echt genau so man kommt. Also ich denke jetzt daran, wie ich auf Bora Bora aus dem Flugzeug steige und dass der Flughafen ist halt einfach direkt am Wasser und man schaut aufs Wasser direkt im ersten Moment und es ist einfach wunderschön. So schönes Wasser habe ich noch nie gesehen. Sag mal, wo habt ihr geschlafen und was habt ihr euch tatsächlich da vor Ort für den Dreh angeguckt? Wir haben sehr unterschiedlich, also in sehr unterschiedlichen Anlagen gewohnt. Sage ich mal, wir wollten natürlich alles kennenlernen. Wir wollten schon auch diesen Luxusaspekt einmal sehen. Deswegen war unser erstes Hotel wirklich so ein typischer. So eine typische Anlage von Wasserbungalows, die man kennt. Also ich kenne die nur von Instagram und von irgendwelchen Promis, die da schon mal Urlaub gemacht haben. Und unsere erste Nacht auf Bora Bora haben wir auch wirklich in so einer Anlage verbracht. Ich glaube bis heute nicht, dass ich da geschlafen habe. Ich glaube, in dem Bett hat wahrscheinlich schon Kim Kardashian geschlafen. Und wir durften eine Nacht dort verbringen, was wirklich was Besonderes war. Aber kannst du sagen, was das kostet? Also wir haben mal probiert zu recherchieren. Eine Nacht kostet viereinhalb. 1.000 € aufwärts. Okay, das war wahrscheinlich die teuerste Nacht deines Lebens. Also meine wäre es gewesen. Auf jeden Fall mit Abstand. Ja, aber. Was? Aber was? Ganz kurz noch was? Was trifft man da für Leute? Es müssen ja tatsächlich auch andere Touristen seien in Anführungsstrichen Luxustouristen, die tatsächlich in der Lage und willens sind, so viel Geld für eine Nacht auszugeben. Das habe ich auch gedacht. Wir haben ganz viele Honeymoon Pärchen getroffen, die wirklich ihre Flitterwochen dort verbringen. Und viele von uns haben uns auch erzählt, was sie dort ausgeben. Und das waren wirklich. Teilweise waren das 35.000 € für acht Tage Flitterwochen, wo ich so dachte okay, ich weiß nicht, ob ich bereit wäre, so viel für meine Flitterwochen zu zahlen. Diese Ehe darf niemals geschieden werden. Genau. Aber die haben schon auch gesagt, dass es für sie so ein ein einmal im Leben Ding ist. Also so was macht man halt nicht immer. Und Sie träumen auch schon sehr lange davon. Also ich glaube, wenn man sich so einen Urlaub dann wünscht, spart man auch sehr lange drauf und ist dann vielleicht auch echt bereit, dafür dann so viel auszugeben. Also es waren gar nicht nur, es waren auch Leute, denen hat man angesehen, dass sie sich das vielleicht auch mehrmals im Jahr gerne mal leisten auch können. Aber es waren tatsächlich auch Gäste, die gesagt haben Das machen wir einmal, weil es so was Besonderes ist. Was macht man da den ganzen Tag? Man kann ja jetzt nicht nur den ganzen Tag im Bett rumliegen, weil es so teuer ist und man das Ganze abschleifen muss, sozusagen. Das wird dann selbst an so einem schönen Ort, glaube ich, irgendwann mal langweilig. Aber die Hotels überlegen sich da natürlich auch viel. Also wir konnten so einen Ausflug machen, mit Riffhaien schnorcheln und das. Ja, da hatte ich auch erst kurz. Will ich das überhaupt? Also mit Haien schnorcheln? Weiß ich nicht, aber es ist wirklich was ganz Besonderes, weil die Haie interessieren sich eigentlich gar nicht für die Touristen. Also die wollen eigentlich nur in dem Wasser, in dem sie leben, schwimmen. Und wir kommen ja dazu. Ja, aber lass uns mal kurz über das Wort eigentlich reden. Also Haie sind Haie und Riffhaie sind auch Haie. Ja, ich muss auch sagen, ich glaube, bis vor ein paar Jahren durfte man die auch füttern und deswegen sind die glaube ich auch so zutraulich, weil sie Halt checken. Menschen sind Futter. Und dann gab es wohl auch einmal so einen Vorfall, da wurde eine Touristin gebissen und seitdem ist das verboten. Also man darf die Haie dort nicht mehr füttern, das macht auch keiner mehr. Sie kommen aber trotzdem noch und tun aber nichts. Also das war glaube ich echt das Problem. Wenn man natürlich Futter in der Hand hat, können sie das nicht unterscheiden und greifen danach, beißen danach. Hattest du keine Angst zum Haifischfutter zu werden? Als mir das unser Guide erzählt hat, wurde es mir schon kurz ein bisschen mulmig, aber tatsächlich sieht man das auch. Also wir hatten ja dann auch unsere Taucherbrillen und man sieht ja auch, wie die sich bewegen. Und das ist jetzt keine Angriffshaltung, sondern eigentlich eigentlich war es sogar für mich was Besonderes, überhaupt mal den Tieren so nahe zu kommen. Aber wir reden schon davon, dass du nicht in einem Käfig bist, sondern tatsächlich im freien Wasser. Mit Haien, schwimmen und schnorcheln. Genau. Ja gut, was man bei Galileo einfach mal so erlebt auf einer Drehreise. Ja, ich weiß gar nicht, ob wir für so was versichert sind wie wir. Ich. Ich habe noch alle. Alle Finger noch. Okay. Ja. Sag mal, wenn man da einkaufen geht. Du hast gesagt, es gibt tatsächlich auch echte französische Waren, die natürlich aber auch einen langen Weg hinter sich haben. Was kostet das, wenn man da vor Ort einkaufen geht? Also diese, dieser Einkauf, unser erster Einkauf war eigentlich nur Wasser und ein paar Kekse und ein paar Chips und wir haben in Summe 90 € bezahlt umgerechnet. Wir dachten schon, dass es teurer wird als zu Hause oder in anderen Ländern, aber so teuer hätte ich wirklich nicht erwartet, muss ich ehrlich sagen. Also ein Kilo Äpfel war bei 8 €, eine Packung Kaffee Kaffeebohnen war bei 50 €. Also es ist wirklich unvorstellbar teuer, weil die tatsächlich sehr sehr viel importieren müssen. Also die haben eigentlich ich glaube, auf ganz Bora Bora gibt es keine einzige Kuh. Es gibt keine Landwirtschaft. Die müssen alles importieren und deswegen ist es so teuer. Das heißt aber, die Menschen vor Ort leben tatsächlich zum großen Teil, wenn sie nichts produzieren in der Landwirtschaft. Die leben vom Tourismus, oder? Ja, absolut. Also Tourismus ist wirklich essenziell dort für sehr, sehr viele Menschen, direkt und indirekt, um überhaupt Geld zu verdienen. Und dann gibt es auch noch die eine Ware, die exportiert wird. Und das sind die Perlen, die Südseeperlen. Diese Schwarzen, falls du die mal gesehen hast, die sind auch sehr wichtig dort. Ja, das heißt, man sieht dann auch so Perlenfarmen im Wasser. Man sieht erstmal überall Perlenläden, also auf den Straßen eine, eine neben dem anderen. Ich weiß gar nicht, wie man so viele Perlen verkaufen kann, aber das ist wirklich überall. Und wir sind auch tatsächlich zu einer Perlenfarm gefahren, die man dort auch besuchen kann, auch als Tourist und sich mal anschauen kann, wie die Perlen da überhaupt. Ich sag mal geerntet werden, weil das ist ja auch ein langer Prozess. Also man muss die quasi in der Operation erstmal pflanzen in die die werden geimpft, sozusagen geimpft. Genau das ist ein gutes Wort. Ja. Ist auch überhaupt nicht einfach. Ich durfte das ausprobieren. Also das ist wirklich eine Operation und ich weiß auch nicht wie. Also ich habe es nicht hinbekommen, ehrlich gesagt. Und der, der mir das gezeigt hat, wirklich ein ganz, ganz netter Kollege hat, hat er gesagt, drei Jahre gebraucht, um wirklich so gut zu werden. Und die Perlen, ich glaube, jetzt sind es 400 pro Tag zu befruchten. Jetzt hast du gerade gesagt schwarze Perlen. Also ich trage überhaupt keinen Schmuck und kenne auch, um ehrlich zu sein, wenig Menschen, die Perlen tragen. Aber wieso sind die schwarz aus der Südsee? Gibt es einen Grund? Das ist ganz typisch. Tatsächlich. Diese weißen Perlen sind wohl. Ähm, ich glaube, in Australien ziemlich bekannt. Und in der Südsee. Also vor allem auf Tahiti, oder? Die nennt man ja auch Techies and Pearls. Sind die schwarz? Das ist quasi einfach die Natur. Die Form, die dort. Ich weiß auch nicht. Entsteht hat diese einzigartige Farbe und dann haben die aber ganz unterschiedliche Formen. Also die können total rund sein und ganz wirklich so makellos. Aber dann können die auch so ein bisschen verformt sein und leichte Muster haben, was auch total schön aussehen kann. Aber es ist immer dieses schöne dunkle Anthrazit bis schwarz. Hast du dir eine mitgebracht? Ich habe kurz überlegt, Was kostet denn so was? Ich habe keine Ahnung. Also wenn die wirklich perfekt ist, kann die bis zu 10.000 € kosten. Okay. Und dann dachte ich Ach nee, diesmal nicht. Vielleicht ein andermal, wenn ich noch mal zurückkomme. Wir haben schon darüber gesprochen. Es sind ganz viele kleine Atolle, viele kleine Inselchen. Wie bewegt man sich eigentlich da, wenn man so von einer Insel zur nächsten will? Ja, also wenn du von den großen Inseln zu den Inseln wechseln willst, gibt es noch Flugzeuge. Aber wir haben uns auch eine Insel ausgesucht, die tatsächlich von den Einwohnern auch die verlorene oder vergessene Insel genannt wird. Makathea heißt die und die hat keinen Flughafen. Die hat generell nicht mal einen regelmäßigen Bootsservice, sondern da mussten wir uns quasi ein Speedboot organisieren über Connections auf einer anderen Insel. Und da waren wir dann zum Beispiel vier Stunden auf dem Speedboot unterwegs und das war wirklich die härteste Fahrt meines Lebens, weil es war so turbulent. Also ich dachte eigentlich, wir werden alle seekrank, als es losging. Die Wellen. Es ist unvorstellbar. Ich glaube, die Kameras konnten auch gar nicht einfangen, wie wir da wirklich durch die Gegend geschleudert würden. Quasi schon. Und dann kommt natürlich noch das Wasser von den Seiten und macht dich komplett nass. Und das vier Stunden, ich glaube sogar über vier Stunden lang. Also wir waren alle fix und fertig danach und wahrscheinlich auch danach den Muskelkater des Todes, Muskelkater, auch Schmerzen im Rücken, weil man überall immer so dagegen donnert und also das war wirklich schlimmer als ein Workout, sich da überhaupt mal halten zu können. Und dann knallt natürlich auch noch die Sonne und wir haben auch noch mittendrin angehalten, weil wir noch fünf Thunfische gefischt haben. Und selbst dieses Stehen und nur Wackeln war eigentlich viel schlimmer als das Fahren. Also es war wirklich anstrengend. Wir waren alle so froh, als wir diese Insel erreicht haben. Aber du hast gesagt, das ist eine verlassene Insel. Das heißt, es gibt auch irgendwie eine dunkle Seite in diesem Paradies, oder? Ja, also das wusste ich auch nicht. Und das hat man vor allem den Einwohnern dort auch angemerkt. Auf dieser Insel Makta leben 60 Menschen. Da haben aber vor gut 100 Jahren mal 3000 Menschen gelebt und es war auch eigentlich Industriezentrum von Französisch Polynesien, weil da mal Phosphat abgebaut wurde. Und das würde aber. Also es hatte 1906 begonnen, bis 1966 und auf einmal war Stopp. Und dann haben alle die Insel verlassen und damit ist da nichts mehr passiert. Das Land hat ist wirklich übersäht von Löchern. Die Hälfte der Insel, wenn man von oben guckt, man sieht nur Löcher. Es gibt sonst nichts mehr. Und in den letzten Jahren kamen dann eben so ein paar zurück, jetzt 60 an der Zahl, die dort geboren sind und dort halt wieder leben wollen. Aber eigentlich ist da findet da eigentlich so gut wie kein Leben statt. Was machen denn diese 60 Leute auf dieser verlassenen Insel? Sie versuchen viel dort wieder was aufzubauen und das ist auch total bewegend zu sehen, weil ihnen die Insel auch so wichtig ist. Ich meine, die ist auch. Der Bürgermeister hat gesagt, sie ist eine Perle, weil sie ist wunderschön. Das ist das höchste Atoll der Welt. Man sieht nur diese Felswände. Macerata heißt auch Weißer Stein, weil das überall so ein weißer Stein ist, der quasi so rausragt. Es sieht wunderschön aus und einer zum Beispiel versucht da jetzt einfach den größten Kletterspot der Welt draus zu machen und dort eben viel zum Klettern anzubieten. Also die Menschen sind kreativ, wenn das Phosphat nicht mehr da ist oder nicht mehr abgebaut wird oder vielleicht nicht mehr gebraucht wird, muss man irgendwie andere Mittel und Wege finden, um zu überleben. Du hast, das fand ich eigentlich am spannendsten an unserem Gespräch gleich zu Anfang gesagt, dass ich eigentlich dieses Paradiesische gar nicht so angemacht hat, sondern irgendwie die Menschen wie die dort leben. Kannst du das genau beschreiben? Ja, also erstmal egal wo wir ankamen, wir wurden mit offenen Armen empfangen. Du hast immer ein Lächeln. Also die Leute freuen sich einfach auch über Touristen. Das ist wirklich so, die freuen sich, egal wer kommt. Sie freuen sich, von ihrer Kultur zu erzählen. Und das haben wir auf jeder an jeder Begegnung gemerkt. Vor allem auch auf Makethea, weil das halt noch mal so ein besonderer Ort ist. Da zählt halt vor allem diese Gemeinschaft. Das ist so, was für mich auch Französisch Polynesien ausmacht. Die Leute leben miteinander, die essen miteinander in. Man hilft sich gegenseitig aus, weil man ist natürlich auch, was die Lebensmittel angeht, ein bisschen beschränkt. Man lebt ja von Lieferungen. Also es wird ja alles quasi mit Frachtschiffen geliefert. Auf Maratea kommt einmal im Monat ein Frachter an, der die Insel versorgt und dann muss man eben diesen Monat mit den Waren, die dann da ankommen, auskommen. Und da merkt man, dass die Menschen da total gemeinschaftlich leben und da geht keiner nach. Oh, ich will jetzt aber Bananen und ich schnappe mir, so viel ich kann, sondern da wird erst mal verteilt und dann treffen sich alle am Abend und essen gemeinsam. Ist das das, was du sozusagen von dieser Reise mitnehmen würdest? Dass wir vielleicht bei uns, also auf der anderen Seite der Erde, nicht mehr so viel Gemeinschaft spüren, obwohl wir alles haben und in jedem Supermarkt gehen können und nicht einen Monat lang auf ein Frachtschiff warten müssen. Ja, ich würde schon sagen, dass das vielleicht auch etwas ist, was wir uns hier mal wieder so ein bisschen ins Bewusstsein führen könnten. Vor allem auch, weil ich eine besondere Person kennengelernt habe. Sie heißt Sailor Ledy, ist eine Māhū. Das ist das dritte Geschlecht in Französisch Polynesien. Das bedeutet, man hat Teile männlichen Geschlechts und weiblichen Geschlechts in sich und das ist in Französisch Polynesien total anerkannt und total normal. Also auch im Gottesdienst. Wir haben einen Gottesdienst besucht, sind die Māhū, dürfen dort auch administrative Aufgaben übernehmen? Sie dürfen Kinder adoptieren. Also es wird nicht unterschieden, welches Geschlecht, welche Sexualität du hast. Und das ist total normal. Auch im jungen Alter schon. Also wenn Sie jung merken Moment, ich bin glaube ich nicht nur eine Frau oder ich bin Māhū, dann ist das völlig in Ordnung für jeden dort. Und da dachte ich mir, wenn vielleicht andere Menschen auch so denken, wird es glaube ich auch hier vielen Menschen besser gehen. Und irgendwie toll, dass so ein Land das natürlich kleiner ist, aber trotzdem so eine Liebe spürt, das schon so weit entwickelt hat. Also ich finde das beeindruckend, dass tatsächlich es ist so weit weg von uns, nicht nur gefühlt, sondern auch geografisch. Tatsächlich. Und ähm, ich glaube schon, dass man sagen kann, alles, was so ein bisschen abgelegen ist, wo die Menschen mehr auf sich zurückgeworfen sind, auf ihre Gemeinschaft vielleicht ein bisschen kreativer sein müssen, weil das Überangebot wie bei uns nicht da ist. Dass das vielleicht auch vielleicht ein kleiner, also kleines Geheimnis des Glücks ist. Würdest du das auch so sehen? Das würde ich komplett unterstreichen. Ja, ich glaube, das ist wirklich auch ein Geheimnis des Glücks. Und du liebst das schöne Wasser. Siehst du mal? und du, liebe Vivi bist ein absolutes Glückskind, denn du warst in der Südsee für Galileo. Vielen, vielen Dank für diese spannenden Einblicke. Ich danke Dir von Herzen. Danke dir. Ich habe sie sehr gern geteilt. und was wir so alles erlebt hat, das gibt es natürlich auch zu sehen und zwar jederzeit auf JOYN Ihr geht dort einfach in die Galileo Mediathek, dann auf Explorer klicken und da findet ihr dann auch Vivis Reise in die Südsee zwischen Luxus und Lost Place, so der Titel. Den Link dazu, den packen wir euch natürlich in die Shownotes und wir freuen uns, wenn ihr auch beim nächsten Galileo Podcast wieder reinhört. Ich bin Stefan Gödde Bis zum nächsten Mal.

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