Astana: Megacity im Nichts

Shownotes

Wo vor knapp 30 Jahren noch Steppe war, leben heute über eine Million Menschen. Wolkenkratzer teurer als das Burj Khalifa, Skyline und Architektur, die an Dubai erinnern – Ist es das neue Dubai – woher kommen die Milliarden und wie kann Kasachstan sich das leisten – wer steckt hinter dem Projekt und welche Kritik gibt es? Vincent Dehler hat mit den Menschen gesprochen und Ferdinand Deja spricht mit ihm - in einer neue Folge Galileo X-perience.

https://www.joyn.de/serien/galileo-x-plorer/2025-28-astana-das-dubai-der-steppe?msockid=1a75a21127786b2219d3b4b6264d6a29

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00:00:01: Die kasachische Steppe.

00:00:04: Wüsten.

00:00:05: Hier und da ein paar Sträucher und Bäume.

00:00:08: Vielleicht mal ein kleines Dörfchen, aber überwiegend weite unberührte Natur.

00:00:15: Doch dann erscheint sie am Horizont.

00:00:18: Kasastans neue Hauptstadt.

00:00:21: Die Skyline?

00:00:22: Beeindruckend.

00:00:23: Wolkenkratzer, teurer als das

00:00:25: Burj Khalifa.

00:00:26: Eine gigantische Glitzer-Metropole.

00:00:29: Digital.

00:00:30: Modern.

00:00:31: und in nicht einmal dreißig Jahren

00:00:33: aus dem Boden gestampft.

00:00:36: Ist es das neue

00:00:37: Dubai?

00:00:38: Wie konnte Kazakhstan sich das leisten?

00:00:40: Wer steckt hinter diesem Mega-Projekt?

00:00:42: und was sagen die Menschen, die dort leben?

00:00:45: Was sagen

00:00:45: die Kritiker?

00:00:47: Vincent Thela ist nach Astana gereist und hat mit den Menschen dort gesprochen und wir sprechen heute mit ihm.

00:00:53: Ich bin Ferdinand Der und ihr hört eine neue Folge des Galileo Podcast Experience.

00:01:06: Willkommen in unserem Podcaststudio sozusagen.

00:01:09: Also es ist eine Räumigkeit bei ProSieben, in denen wir unsere Podcasts aufzeichnen können und mit Video.

00:01:16: Es gibt also auch mit Bild und vor allen Dingen aber auch mit Ton.

00:01:20: Bei mir ist

00:01:20: mein Podcast gar nicht so eine Interessanze.

00:01:23: Ich finde

00:01:23: auch, es ist schon ein wichtiger Punkt.

00:01:25: Bei mir ist heute Winze Dehlam.

00:01:30: Eigentlich schon Überlauf der Welt gewesen oder fast Überlauf der Welt gewesen.

00:01:34: Wenn so die Anfrage kommt, wenn sie das Lusten Explore zu machen, dann sagst du schon mal gerne, ja da bin ich dabei.

00:01:39: Genau.

00:01:41: Jetzt ging es um Asthanar.

00:01:43: Ja.

00:01:43: Richtig ausgesprochen.

00:01:44: Richtig ausgesprochen.

00:01:46: In Kazakhstan.

00:01:47: Ja.

00:01:47: Und da ist man dann auf jeden Fall auch neugierig.

00:01:52: Ja.

00:01:53: Aber vielleicht auch ein bisschen angespannt.

00:01:55: Ja, ich... Also man kriegt diese Anfrage und denkt sich so cool erstmal, also zumal ich vorher noch nie in Kazakhstan war.

00:02:01: Das heißt, es war ein neues Land, das natürlich auch viele spannende Facetten mit Sicherheit hat und dieses erste Kopfkino geht eigentlich schon los bei der Anfrage.

00:02:10: So, dann machst du natürlich Gedanken und überlegst, wie ist dieses Land, was ist das, was ist für eine Stadt, was ist Astana für eine Stadt?

00:02:16: Jetzt ist es auch noch die neue Hauptstadt und deshalb war das schon auch erstmal natürlich irgendwie ein bisschen aufregend.

00:02:23: Bei mir ist es dann gar nicht eher so, dass ich mir denke, weiß ich nicht, wie schwierig oder kompliziert wird das Ganze.

00:02:31: Das ist es natürlich dann ein Stück weit auch, gerade in einem Land wie Kasastan, wo natürlich einfach Dinge nicht so laufen wie bei uns.

00:02:39: Das ist aber in vielen anderen Ländern ja auch so.

00:02:41: Da macht man sich natürlich schon erst mal Gedanken, aber die Vorfreude ist dann tatsächlich erst mal viel größer.

00:02:47: Gerade auch in der Vorbereitung und natürlich geht es weiter.

00:02:50: Du bist am Flughafen, du setzt dich ins Flugzeug.

00:02:52: Wir sind dann noch einmal umgestiegen in Istanbul, so in den nächsten Flieger und dann landest du in genau dieser Stadt in Astana und bist schon erstmal ziemlich beeindruckt, muss man schon sagen.

00:03:04: Was ist

00:03:05: beeindruckend an Astana?

00:03:06: Naja, weil dieses Land ist riesig.

00:03:07: Also Kassastan ist halt eine riesige Fläche, aber die Besiedlung an sich ist erstmal sehr, sehr dünne eigentlich.

00:03:14: Es gibt so ein paar Punkte, so ein paar Städte.

00:03:16: wo dann irgendwie auch durchaus Leute leben.

00:03:18: Aber wenn du da fliegst, fliegst du wirklich über lange Zeit nichts, über Steppe, da kommt gar nichts.

00:03:23: Und dann auf einmal siehst du, okay, Moment mal, hier kommt ja wirklich noch was.

00:03:29: Und dann also wirklich zeigte sich diese riesige Stadt mit mittlerweile also ausgelegt für eins Komma sechs Millionen Menschen.

00:03:36: Das ist ja schon mal ordentlich.

00:03:37: Also wenn so eine Stadt aus nichts quasi auftaucht, denkst du schon so, wow, okay, was hat mir hier vor?

00:03:45: Nimm mich doch mal mit, also das Flugzeug landet, dann steigt aus.

00:03:49: Also hast du von oben schon was sehen können?

00:03:50: Ja, also wir sind ja nachts erst mal gelandet.

00:03:53: Das heißt man konnte nicht noch ganz so viel sehen, aber der erste Eindruck ist dann der Tag danach, weil du landest.

00:04:00: Wir wurden dann abgeholt von unserer Übersetzerin und von einem Fahrer und der bringt dich ins Hotel und dann bist du auch erst mal platt, legst dich ins Bett und dann geht am nächsten Tag der Tag los und dann ist wirklich der erste Eindruck.

00:04:12: Echt verrückt, weil diese Stadt so viel, auch äußerlich sehr viel, was von großen, fast westlichen Städten hat, möchte ich fast sagen.

00:04:21: Also du bist sehr viel beschäftigt, seht ihr dich mit Hochhäusern, mit wirklich Glasfassaden, mit so diesem, wir haben es immer Glitzermetropole genannt, weil wirklich auch viel glänzt.

00:04:32: Da wird viel Gold, spielt eine große Rolle, Glas, also das ist schon sehr erstmal beeindruckend auf jeden Fall.

00:04:42: hat mich schwer beeindruckt.

00:04:44: Die Faszination ist ja, auf der einen Seite hat man, glaube ich, Ideen, wie es da aussehen könnte.

00:04:49: Dann hat man vielleicht auch ein Partyschis, den man gehört hat und den dann auch mit.

00:04:53: Und wenn man dann landet, ist aber plötzlich alles Realität.

00:04:56: Ja.

00:04:57: Und was ist das für ein Gefühl, wenn man...

00:04:58: Ja, das ist, man vergleicht natürlich seine ersten Erwartungen oder die, die man sich irgendwie im Kopf vielleicht zusammen gespielt hat.

00:05:03: Ich bin mal nicht so Fan davon.

00:05:05: Ich als in meiner Reporterrolle... gar nicht mich so intensiv quasi auch mal mit diesem Land oder mit dem Thema zu beschäftigen, weil ich es immer eigentlich ganz spannend finde, wie geht es mir vor Ort in dem Moment?

00:05:15: So, wenn ich mich jetzt im Vorfeld schon einlese und mir Bilder angucke, dann habe ich nicht mehr so diese eigentliche Erwartungshaltung, so eine echte Erwartungshaltung und dann, wie gleicht sich das damit der Realität ab?

00:05:27: Und da war es dann schon so, dass ich damit so nicht gerechnet hatte.

00:05:32: Also ich wusste, klar, es ist mit Sicherheit eine Großstadt und es ist eine neue Stadt, die es seit knapp dreißig Jahren ja erst gibt.

00:05:39: Da rechnet man schon auch mit was modernem, aber dass es denn so, weiß ich nicht, so imposant schon fast ist, das hat mich sehr überrascht.

00:05:49: Es gab auch einen Moment, Es wird, wie oft in, sag ich mal, ehemaligen Sowjetstätten, wird ja viel auch mit solchen breiten, großen Straßen gearbeitet.

00:05:58: Solche Alläen, so ein Fass, so wie in dem Fall auch noch zentral zum Regierungspalast angeordnet ist und so.

00:06:05: Dann fährst du diese Straße lang und viele Gebäude sehen tatsächlich ähnlich aus, was es dann so ein bisschen wie so eine Filmkulisse manchmal wirken lässt, dass du denkst, du fährst jetzt hier gerade durch, rechts und links sind die Gebäude ähnlich.

00:06:18: Dahinter ist da wirklich was?

00:06:19: Oder ist das wie in so einer alten Westernstadt, wo der nur so eine Fassade ist?

00:06:25: Und dann ist da hinten dran eigentlich quasi keine Ahnung, so eine zusammengezimmerte Bretterbude.

00:06:30: So ist es in dem Fall gar nicht.

00:06:32: Also es sind wirklich große Gebäude, die sehr modern wirken, die alle sehr ähnlich vom Style sind, was aber einfach dem geschuldet ist, dass diese Stadt einfach nicht so, zumindest in der neuen Stadt sozusagen.

00:06:42: Es gibt auch noch eine alte Stadt, kann ich gleich etwas dazu sagen.

00:06:44: Aber in dieser neuen Stadt ist alles sehr modern, malls gefühlt jede Ecke.

00:06:53: Wann verschaffst du hier denn erst mal einen Überblick?

00:06:55: Das habt ihr ja auch gemacht.

00:06:57: Deu erster Spot war...

00:06:58: Genau.

00:06:59: Wir verschaffen

00:06:59: von uns mal.

00:06:59: Genau.

00:07:00: Einen Überblick, weil von oben sieht man dann vielleicht auch noch mal zusammenhängen oder erklären kann, Dinge besser erklären.

00:07:06: Wo seid ihr dahin gefahren?

00:07:07: Wir sind, also es gibt zwei Möglichkeiten.

00:07:09: Entweder du machst das mit einer Drohne, also quasi du machst Luftaufnahmen, wo man auch schon viele Sachen cool sehen kann.

00:07:13: Aber wenn man das selber als Mensch, als Person spüren möchte, musst du natürlich auch hoch.

00:07:17: Und dann war natürlich klar das höchste Gebäude der Stadt.

00:07:20: Das Abu Dhabi Plaza nennt sich das.

00:07:25: Woher quasi die... Ein Großteil der Finanzierung kommt ist, glaube ich, auch dann relativ schnell klar, wenn das Abu Dhabi Plaza heißt.

00:07:32: Und es ist im Prinzip wirklich ein Hochhaus mit viel Glas, das einen guten Blick über die Stadt zulässt, wo man einfach auch mal gucken kann, okay, wie sieht das jetzt also von der Anordnung her aus?

00:07:45: Und was man da von da oben auch sehr gut sehen kann, ist, dass diese Stadt wirklich im Nichts ist, also in der Steppe, weil du siehst die Stadtgrenzen und du guckst da drüber hinweg und da kommt halt einfach wirklich lange nichts aus Steppe.

00:07:56: Und diesen Eindruck, den zu bekommen von da oben, das war schon sehr viel wert und war auch richtig und gut so, um einfach einen guten Eindruck zu kriegen von dieser Stadt.

00:08:07: Also als Zuschauer freut man sich immer, wenn solche Sachen transportiert werden.

00:08:11: Und du hast es auch ganz gut transportiert, ich kann mal ganz kurz was einspielen.

00:08:14: Alter,

00:08:15: Wahnsinn!

00:08:18: Crazy!

00:08:19: Nein!

00:08:20: Ist es irre!

00:08:22: Also du gehst quasi auf so einen kleinen Balkon im Prinzip, auf so eine freie Fläche letztendlich, wie eine Terrasse, Dachterrasse mehr oder weniger.

00:08:33: Und du denkst wirklich, das gibt es doch gar nicht.

00:08:36: Also in diesem ganzen Bild sozusagen, du bist quasi in Kassastan, in dieser Millionenstadt.

00:08:42: Und außenrum ist nichts.

00:08:43: Und du weißt, dass diese Stadt erst seit dreißig Jahren hier ist.

00:08:46: Und das ist wirklich, wirklich crazy.

00:08:50: Also bei den dreißig Jahre ist für eine Stadt eigentlich nichts.

00:08:52: Also von der Stadtgeschichte her.

00:08:55: Wie kannst du es schaffen?

00:08:56: Von so kurzer Zeit, so eine moderne, kasachische Steppe zu Zimmern fast.

00:09:07: Das hat mich echt beeindruckt.

00:09:09: Und wenn du dann darunter geschaut hast, das sind dann nicht ein paar kleine Häuschen, sondern das sind wirklich richtige Prump-Bauten, wenn du so willst.

00:09:17: Genau.

00:09:17: Also das hat ja auch was von angeben wollen damit.

00:09:20: Ja, genau.

00:09:21: Ich meine letztendlich, die Regierung sitzt ja auch da.

00:09:23: Das heißt, viele Regierungsgebäude sind dahin gezogen und du möchtest dich natürlich ein Stück weit auch nach außen hin präsentieren.

00:09:28: Und du möchtest ja auch genau diesen Eindruck, den ich ja auch hatte.

00:09:31: Ich glaube, das ist genau der Wunsch, den man irgendwie verfolgt hat, als man diese Stadt gebaut hat, den natürlich auch die ganzen Touristen.

00:09:38: Es kommt doch so ein Schnitt, irgendwie, ein bis fünf Millionen Touristen jedes Jahr in diese Hauptstadt.

00:09:43: Das hätte ich gar nicht gedacht, weil es ja schon bis in ... Absolut,

00:09:45: ja, genau.

00:09:45: Also wir haben auch deutsche Touristen zum Beispiel getroffen.

00:09:48: Ja, genau, das ist nicht so einfach, den zu kommen.

00:09:50: Aber genau diesen Eindruck möchte ich dieses Stadt vermitteln.

00:09:53: Guck mal, was wir hier geschaffen haben.

00:09:55: Guck mal, was wir hier können auch.

00:09:56: Also es ist schon so angeben, weiß ich gar nicht.

00:09:59: Aber wir sind durchaus stolz darauf, was wir hier zu bieten haben.

00:10:05: Ich hatte mal eben gelesen, dass ich dieser kasachische Präsident Nazarbayev,

00:10:12: der ehemalige Präsident Nazarbayev, genau.

00:10:15: Dass er sich damit schon eine Legacy schaffen wollte.

00:10:20: Woran man sich auch noch keine Ahnung, Jahrhunderte später, wenn man so will, sagt man, was der dahingestellt hat, ist aber schon beeindruckend.

00:10:27: Das

00:10:27: ist genau der Punkt.

00:10:28: Das ist, glaube ich, der Kern dieser ganzen Stadt.

00:10:32: dass sich eine Person mehr oder weniger, also kriege ich jetzt ein bisschen sehr vereinfacht, aber letztendlich wollte er sich eine Person in Denkmal setzen.

00:10:39: Und wie schaffst du das am besten?

00:10:41: Klar, kannst du dir eine Statue irgendwo hinstellen?

00:10:43: Aber wenn du quasi... Aber

00:10:45: ganz viele.

00:10:45: Ja, oder halt eben ganz viele.

00:10:47: Naja, und es gibt natürlich auch viele Punkte innerhalb dieser Stadt, die an diesen ehemaligen Präsidenten erinnern, weil natürlich auch eher der Vater ist sozusagen der Schöpfer dieser Stadt mehr oder weniger.

00:10:56: Er hatte diese Vision, er hat das genau.

00:10:59: diesem Moment genutzt oder diese Stadt genutzt, um sich und seiner Zeit der Regierung, seiner Zeit des Herrschens einen Denkmal zu setzen.

00:11:11: Und glaubst du, dass die Menschen, die dort wohnen, Glück ist, dass sie da wohnen?

00:11:15: Ja, das ist immer so ein bisschen die Frage.

00:11:17: Man darf es, es gibt glaube ich, nicht schwarz und weiß.

00:11:21: Ich glaube, es gibt viele, die natürlich sagen, muss das sein?

00:11:24: Also warum muss das sein?

00:11:25: Es hat mir dann auch im Nachhinein, hat mir das jemand erzählt, der gesagt hat, es wurden quasi viele Städte mehr oder weniger in Anführungszeichen gezwungen.

00:11:37: Also man hat das natürlich ein bisschen anders gepackt, dann gesagt, ja Leute, ihr müsst jetzt hier mal was spenden für die Stadt.

00:11:44: Das

00:11:44: heißt, das Geld ist in diese Stadt geflossen?

00:11:45: Das ist natürlich, ja, klar, nicht nur.

00:11:48: Es kam natürlich auch viele Investoren von außen, die quasi das Geld in die Stadt gebracht haben.

00:11:54: Aber klar ist die Frage erlaubt, muss das unbedingt sein?

00:11:57: Nicht jeder findet das gut.

00:11:59: Es gibt ein Großteil der Bevölkerung, die lebt immer noch auf dem Land.

00:12:02: Die haben ein ganz einfaches, simples Leben, sind aber total glücklich.

00:12:06: Die, ja, sage ich mit Sicherheit, sag ich mal, unter Vorgehaltene Hand, vielleicht auch sagen, bra, Leute, weiß ich nicht, brauchen wir das.

00:12:13: Aber es ist nicht so, dass die jeden Morgen aufstehen und sagen, Mensch, was da in Astana passiert ist, das ist ja echt ein Ding.

00:12:19: So die Leben hat einfach ihr Leben.

00:12:22: Klar ist es, glaube ich, schon wichtig und auch gut, das zu hinterfragen.

00:12:25: Das ist natürlich auch ein Stück weit unsere Aufgabe als Journalisten, das zu hinterfragen.

00:12:29: Aber wenn du da wirklich lebst, ist das, glaube ich, weniger ein Thema für das tägliche Leben vor Ort.

00:12:38: Weil die Leute haben einfach andere Probleme oft.

00:12:40: Sie müssen halt einfach leben.

00:12:41: Die müssen quasi ihr normales Leben irgendwie auf die Reihe kriegen.

00:12:49: von dem Lebensstandard, den sie ja quasi haben, der die vielleicht nicht mal besonders hoch sein muss.

00:12:55: Aber den müssen sie ja mehr oder weniger erst erhalten bzw.

00:13:00: daran müssen sie arbeiten.

00:13:02: Und dann ist das nicht so ein großes Thema, was da eigentlich gerade in der neuen Hauptstadt passiert.

00:13:10: Okay, dann habe ich jetzt die Kritik ein bisschen rausgehört.

00:13:15: Ja, bestimmt auch Leute, die das so da cool finden.

00:13:17: Weil wenn du sagst, dieses Land lebt davon, dass es Bauern hat, die, keine Ahnung, die Ernte betreiben, dass sie von mehr aus ihre Bodenschätze, die sie haben, irgendwie nutzen oder verwerten oder so.

00:13:30: Aber du sagst, wir wollen aber auch Lifestyle in anderen Strichen in dieses Land bringen.

00:13:34: Wir wollen die digitale Welt aufschließen und so weiter.

00:13:38: Ist das ja eigentlich ein ganz zukunfts ... ein positiver Gedanke hinan.

00:13:42: Ja,

00:13:43: und ein Großteil der Menschen, die genau diesen Lifestyle-Gedanken haben oder die, die ihnen leben möchten, die findest du in Astana.

00:13:52: Die haben die Möglichkeiten, also das ist auch, wir haben ja auch mit ganz vielen Leuten gesprochen, die gesagt haben, was mir diese Stadt ermöglicht hat, das ist schon unglaublich, weil du hast einen Zugang zu ganz anderen Dingen zu einem ganz anderen Leben.

00:14:06: Also das fängt an wirklich bei sag ich mal Malls, einfach so Einkaufsläden und du kannst in jede Mall gehen, die du möchtest.

00:14:13: Du findest ganz, ganz viele westliche Marken, an denen sich quasi orientiert wird.

00:14:18: Du findest eine wahnsinnig große Restaurantvielfalt.

00:14:21: Du findest viele Möglichkeiten auch einfach deine Freizeit irgendwie zu verbringen, die du wahrscheinlich auf einem ländlicheren Gebiet hast.

00:14:28: du die einfach nicht.

00:14:29: Das heißt Menschen, die quasi schon ein modernes Leben führen wollen, die fühlen sich mit Sicherheit hundert Prozent angesprochen von dieser Stadt.

00:14:37: und von den Möglichkeiten, die sie gibt.

00:14:39: Ich fand den nächsten Spot, den ihr angefahren habt, ich weiß nicht, ob es direkt danach war, aber da hatte es für mich ein bisschen was von, wir bringen alte Traditionen und neues Leben zusammen.

00:14:49: Also, dass du einen... eine zelt ein zelt zelt haus baust also ein riesiges zelt

00:14:56: das größte zelt der welt

00:14:58: genau immer immer mit superlativen arbeiten damit sich es auch gut verkaufen lässt.

00:15:02: und du sagst wir kommen noch von von selten also von einem normalen leben und das bringen wir jetzt.

00:15:08: aber das wandeln wir einfach in ein neues in ein neues bild um und du hast da noch jemanden getroffen der das auch ganz gut verkaufen konnte warum ihm das gefällt.

00:15:19: ja

00:15:20: Das, was du ansprichst, das Karnschartier ist das größte Zelt der Welt tatsächlich.

00:15:26: Es ist angelehnt an die quasi, also das waren ja quasi Nomaden.

00:15:31: Das heißt, sie haben viel in Zelten und Joten gelebt.

00:15:34: Und also rein von der Architektur her reden wir schon von einer zeltartigen Konstruktion sozusagen.

00:15:41: Also es ist letztendlich wie so ein Tipi-Mayer, der weniger aufgebaut, also quasi läuft spitzt nach oben zu.

00:15:47: Und es ist jetzt aber kein Stoff.

00:15:49: so wie so ein Zeltstoff, sondern es ist die Allianz Arena, das Fußballstadion hier in München.

00:15:57: Die haben ja auch so eine Art Zeltstoff, das heißt es sind, es ist so eine Art Plastikstoff, das gefüllt ist mit solchen Luftkissen und diese Luftkissen helfen dann gleichzeitig bei der Isolation sozusagen.

00:16:11: Also das heißt es ist kein Stoff, es ist irgendwie wie so eine Art Plane, so eine Art Zeltplane, die in verschiedenen kleinen Waben mehr oder weniger strukturiert sind.

00:16:19: Und das ist aber die Außenhülle, dieses Zeltkonstrukt.

00:16:23: Und dann seid ihr da reingekommen und das ist dann...

00:16:25: Ist nur morgen.

00:16:26: Von draußen wahrscheinlich sehr leicht zu sehen, weil auch riesig.

00:16:29: Ja,

00:16:29: genau.

00:16:30: Und von drinnen dann aber auch nochmal super beeindruckend.

00:16:32: Ja,

00:16:32: also du findest wirklich von den typischen Kaffeläden, die es bei uns gibt, die Klamottenläden etc.

00:16:39: Es ist sogar ein Freefold-Hauer da mitten drin.

00:16:41: Also da haben sie sich reingestellt.

00:16:43: Da haben auch eine Art Mini-Strand da oben.

00:16:47: Das heißt, da wurde wirklich Sand von den Malediven.

00:16:50: Also beim Bau hieß es, okay, Zelt brauchen wir noch das größte Zelt der Welt.

00:16:54: Alles klar.

00:16:55: Wir brauchen hier aber noch ein Strand und wir brauchen auch noch unbedingt Sand, der von den Malediven kommt.

00:17:01: Das heißt, es wurde wirklich Sand von den Malediven angekart, der dann oben im obersten Stock sozusagen in diesen Stadtstrand aufgestüttet wurde.

00:17:11: Es ist wirklich, es ist komplett, komplett crazy.

00:17:14: Also es ist deshalb, und das hast du auch gerade angesprochen, dieser Punkt der Superlative.

00:17:18: So, das ist schon, das ist ein großer und wichtiger Punkt.

00:17:21: Also viele, die in Astana wohnen, glaube ich, haben mehr Geld als ein Großteil der Bevölkerung des Landes.

00:17:31: Die geben dieses Geld aber auch gerne aus und quasi die Stadt hat aber auch die Möglichkeiten, dass du dieses Geld ausgibst, halt eben in... diesen Malls.

00:17:40: Es ist nicht für jeden gedacht.

00:17:42: Ich glaube, das für den Großteil ist es wahrscheinlich nix, weil die nicht das Leben sich leisten können.

00:17:47: Die, die es können, die sind natürlich gern gesehen, diesen Malls.

00:17:50: Und die sind auch von diesen ganzen superlattiven natürlich, ja, durchaus fühlen sich davon angezogen.

00:17:57: Ich habe gerade so einen Bezug zu Deutschland, versuche ich gerade herzustellen.

00:18:00: Bei uns gibt es ja die Landflotte, da ist die Leute fliehen, also fliehen.

00:18:04: Oder Urbanisierung.

00:18:06: Die Leute fliehen in die großen Städte und deshalb gibt es auf dem Land einfach viel zu wenig Sachen.

00:18:12: Darf ich ganz kurz stören?

00:18:14: Ja,

00:18:14: ich gesagt, wir mitten im Podcast.

00:18:18: Das ist dieses On Air-Schild, das da oben nötet.

00:18:21: Das

00:18:21: ist

00:18:22: schön.

00:18:23: Ja, genau, Urbanisierung.

00:18:25: Ah ja,

00:18:26: dann fangen wir bald nochmal neu an.

00:18:27: Ja,

00:18:28: da ist der Schnitt.

00:18:30: Ja, auf jeden Fall ist er da.

00:18:33: Ich versuche das Thema ein bisschen zu uns zu kriegen, also bei uns gibt es ja auch Urbanisierung, die Leute gehen in die Städte, weil sie dort andere Jobs finden, sorgte aber wiederum dafür, dass die Wohn- und Heurer sind oder so.

00:18:44: Und vielleicht auch auf dem Land ist dann plötzlich nicht mehr den Einzelhändler gibt oder den Bäcker gibt oder größere Firmen, die halt dort eigentlich ansässig waren.

00:18:54: Und das sorgt ja dafür, dass alles nicht mehr in der Stadt komprimiert.

00:19:00: Das ist bei uns eine Tendenz, die passiert.

00:19:02: Also aus dem Leben heraus.

00:19:05: Und da habe ich jetzt das Gefühl, das ist ein durchaus geplanter Prozess,

00:19:10: weil

00:19:10: sie glauben, dass sie dort viele Sachen vereinen können, um vielleicht noch mehr rauszuholen, um wirtschaftlich vielleicht kräftiger zu sein, um digital einfach nur Nummer zu sein, mit der man rechnen muss oder so.

00:19:25: das, was sich überlegt hat da.

00:19:26: Also, dass es schon initiiert ist von jemandem, der sich was dabei gedacht hat.

00:19:30: Ich glaube, das ist ja ganz klar der ausdrückliche Wunsch, dass das passiert.

00:19:34: Also, ich glaube, man möchte schon, dass viele Menschen auch jetzt eigentlich mal von den Regionen außen rum... sozusagen jetzt nicht unbedingt irgendwie von der anderen Seite von Kassastans, aber so der, die quasi um Asthanerum quasi leben, dass die sich schon gerne bitte in der Stadt ansiedeln möchten.

00:19:49: Also wie gesagt, die Stadt ist für eins Komma sechs Millionen Menschen, glaube ich, ausgerichtet.

00:19:55: Ob die da nun wirklich aktuell schon wohn, wage ich zu bezweifeln?

00:19:59: Ich glaube, das wäre genau das, da wäre das der der Wunsch quasi von auch damals Nasser Bayef gewesen oder auch von den heutigen Politik die halt sagen ja klar wir wollen ja dass ihr hier in unsere Stadt kommt wir wollen ja dass ihr auch seht was diese Stadt zu bieten hat.

00:20:16: aber ich glaube bei vielen jungen Leuten ja funktioniert das weil die natürlich auch sehen und merken welche Annehmlichkeiten quasi so eine Großstadt mit sich bringt.

00:20:28: bei denen sage ich mal älteren Personen Ich glaube, die können damit nichts anfangen, wenn ich ganz ehrlich bin.

00:20:35: Die sind da wahrscheinlich sogar ein Stück weit.

00:20:36: Also, wenn du dein Leben lang mehr oder weniger wirklich auf dem Land gewohnt hast und auf einmal, es ist schon eine starke Eindrücke, die dir auf dich einwirken, dass du dir das vielleicht anguckst oder auch mal dahin fährst und einen Ausflug dahin machst.

00:20:50: Das, glaube ich, ist völlig klar.

00:20:51: Aber dass die Leute da wirklich wohnen wollen, also gerade ältere, war ich zu bezweifeln.

00:20:56: Bei Jüngeren ist es genau das Gegenteil.

00:20:59: Viele sehen da eine Möglichkeit.

00:21:01: Viele haben da vielleicht genau diesen Moment, den sie, oder die Möglichkeiten, die sie brauchen, um den Schritt quasi, also aus dem urbanen Raum mehr ins städtische zu gehen.

00:21:13: Da, also das, das können die in Astana bieten.

00:21:16: Nichtsdestotrotz ist das Leben in der Großstadt natürlich vielfach teurer als jetzt auf dem Land.

00:21:23: Das heißt, du ziehst aber auch nur bestimmte Leute da rein und hatt ich bei dem... Was war das Betreiber dieser Mall, dieses Mall?

00:21:32: Ja, der Manager.

00:21:33: Genau.

00:21:34: Der hatte schon eine klare Auffassung davon, warum die Kasachen die Asthana das mögen.

00:21:42: Ja.

00:21:43: Of course,

00:21:44: Kazakhstan people, we

00:21:45: love to dress.

00:21:47: We love to spend money for

00:21:48: dress.

00:21:49: So, and we follow them.

00:21:52: Fashion, sehr viel.

00:21:53: Ja.

00:21:53: Gibt es einen kurzen Ton, da sagt er, glaub ich, so was wie wir kleiden uns gerne gut.

00:21:57: Genau,

00:21:57: genau.

00:21:58: Ja, das ist genau der Punkt.

00:22:01: Also du musst natürlich denn auch... Also, es ist immer die Frage, auf der einen Seite musst du die Möglichkeit schaffen, dass die Menschen quasi diese Möglichkeiten nutzen, aber du brauchst auch gleichzeitig die Menschen, die bereit sind, diese Möglichkeit zu nutzen.

00:22:14: Also, verstehst du, es ist immer so ein Kreislauf.

00:22:15: Das heißt, wenn man gar nichts macht, wird natürlich auch nichts passieren, sobald du quasi die Möglichkeiten gibst.

00:22:22: haben natürlich viele Menschen auch die Möglichkeit, daran irgendwie zu partizipieren und ein Teil des Ganzen, dass die Teil des Ganzen werden.

00:22:34: Das Karnschartier ist ja nicht nur eine Mall, es gibt ja ganz viele Malls in der Stadt voll mit, wie gesagt, sämtlichen Klamottengeschäften und so weiter und so fort.

00:22:43: Und da hast du auf jeden Fall die Möglichkeit, auch viel Geld auszugeben.

00:22:50: Ihr seid ja so ein bisschen mit der Frage hingefahren, ist das das neue Dubai.

00:22:54: Genau.

00:22:55: Weil Dubai hat ja eine ähnliche Geschichte.

00:22:57: Die haben, glaube ich, auch sehr schnell sehr viel gebaut.

00:22:59: Die hatten gute Ressourcen, um große Glasbauten zu machen.

00:23:03: Die wollen auch schillernd sein und wollen auch viele Leute reinziehen in das Land, in das man sonst eigentlich nicht verreisen würde.

00:23:08: Und plötzlich haben alle Leute es auf dem Ticker und sagen, ich würde gerne mal nach Dubai.

00:23:15: Also glaubst du, dass Ist das klein Dubai in Anführungsstrichen?

00:23:20: Ja.

00:23:22: Wir haben wirklich jedem, glaube ich, ob vor oder hinter der Kamera diese Frage gestellt.

00:23:28: Und es war schon tatsächlich, die Reaktion war schon immer die gleiche, wenn auch nicht jeder das uns vor der Kamera sagen wollte.

00:23:36: Die fühlten sich sehr geschmeichelt von diesem Vergleich.

00:23:38: Ob sie den von sich ausziehen, weiß ich nicht, so ob das quasi ihrer Herangehensweise ist.

00:23:44: Und du hast natürlich vollkommen recht, es gibt unglaublich viele Parallelen.

00:23:47: Also was die Stadtentwicklung anbelangt, aber auch das Durchsetzen von einfach Bauvorhaben.

00:23:55: Da kommt jetzt keiner und sagt, jetzt müssen wir erst mal der Gemeinderat, muss erst mal tagen.

00:24:00: Das wird einfach gemacht, fertig.

00:24:02: Es fehlt doch noch ein bisschen diese Strahlkraft nach außen auf der internationalen Bühne, weil ich glaube, dass die Wenigsten haben, haben Astana so auf dem Schirm.

00:24:14: noch nicht vielleicht.

00:24:15: Also da ist natürlich viel passiert in den letzten Jahren und da wird mit Sicherheit auch viel passieren und mit Sicherheit wird auch die internationale Politikgemeinde irgendwie darauf aufmerksam werden.

00:24:25: So machst du das quasi auch als Statulärzte quasi immer das Ausland ein.

00:24:28: Du sagst, der kommt doch mal zu uns und guckt doch mal was wir haben und damit hilfst du natürlich auch irgendwie so eine Aufmerksamkeit zu erregen.

00:24:37: Mich würde es nicht wundern, wenn es Hundert Prozent.

00:24:44: Ich habe das Gleiche gesagt, als ich zuerst das

00:24:58: Gefühl hatte von Asana, aber ich würde sagen, es ist

00:25:05: wie ... Der jüngere Cousin?

00:25:06: Ja, also ich meine letztendlich ist es ja auch Teil der Modernisierung quasi der ganzen Welt.

00:25:11: Junge Menschen sehen was ist los in der Welt, die sehen die Bilder bei Instagram, Social Media etc.

00:25:18: TikTok, was auch immer, die sehen ja was in Dubai passiert und die sehen ja diesen Lifestyle sozusagen.

00:25:23: und ja da möchte man sich natürlich gerne daran orientieren.

00:25:26: Es wäre ja schön wenn... Wenn die Leute sagen, in Astana, da ist aber richtig cool.

00:25:33: Ich glaube, das ist ein großer Wunsch.

00:25:36: Ich kann mir sehr leicht vorstellen, wie du mir das finanziert.

00:25:41: Ich kann mir schwerer vorstellen, wie Kazakhstan das finanziert.

00:25:46: Du hast schon gesagt, wir brauchen noch eine großzügige Spende in die Richtung.

00:25:51: Ja,

00:25:51: klar.

00:25:52: Aber du hast auch gesagt, dass es Investoren gibt.

00:25:54: Es gibt Investoren, es gibt, also es fängt an beim Abu Dhabi Plaza, da hängt natürlich irgendwie Abu Dhabi mit drin.

00:26:01: Es gibt eine große, die immer noch nicht fertig ist, eine im Prinzip Tram, Straßenbahn, Schwebebahn, die, wo China große Investitionen irgendwie getätigt hat.

00:26:11: Also viele ausländische Investoren bringen das Geld, was nicht unbedingt immer geschenkt ist, was halt irgendwie große Kredite auch denn natürlich irgendwie sind.

00:26:20: Aber damit hast du immer Geld.

00:26:22: Und das oft haben ja, sag ich mal, solche Großprojekte.

00:26:25: Und das hat jetzt mit Kassastan gar nichts zu tun, sondern es ist in anderen großen Städten auch oft so.

00:26:30: Da, wo viel Geld auf einmal reinkommt, ist natürlich immer die Gefahr von Korruption halt relativ hoch.

00:26:36: Es gibt viele, die sagen, dass da ganz, ganz viele Dinge ganz, ganz falsch laufen, dass Gelder... Ja, im Prinzip entweder abgezweigt werden oder eben auch, sag ich mal an, in Taschen landen, die damit eigentlich gar nichts zu tun haben.

00:26:54: Das ist natürlich schade und das ist natürlich immer auch so die Kehrseite dieser Medaille.

00:26:57: Und auch das hat man natürlich im Kopf, wenn man sich überlegt, okay, wir sehen die ländliche Bevölkerung wie... Einfach die Wohnen, wo es teilweise nicht mal einfach normale Straßen gibt.

00:27:06: So, wo gerade, als wir da waren, gab es in einem Dorf, da wurde gerade erst mal die Wasserleitung gelegt.

00:27:10: Und da denke ich mir, okay, müssen wir wirklich so eine riesige Stadt da irgendwie hinbauen?

00:27:17: Das ist ja schon Geld, das fehlt.

00:27:18: Also das heißt, wenn du sagst, das

00:27:20: ist halt

00:27:20: eine neue, breite Straße, das machen wir jetzt erst mal und die Wasserleitung in den Dorf vorne.

00:27:25: Die stellen wir mal erst noch hinten an.

00:27:26: Naja,

00:27:27: ich mein, als Hauptstadt, da kommt die Staatsüberhaltung hin.

00:27:30: Also, das heißt, wenn du einen internationalen Besuch hast, war auch, ich glaube, damals war da der Präsident des Kongo, wenn ich mich richtig erinnere, der war da.

00:27:41: Also, wir haben das gar nicht thematisiert, weil es für uns letztendlich auch egal war, aber du hast schon gemerkt, dass die ganze Stadt total, also ein Verkehrskauers war.

00:27:48: Weil, ne, das heißt, du lädst da internationale Gäste ein, das heißt, denen möchtest du das zeigen und du möchtest das... so zeigen, wie es idealerweise ist.

00:27:55: Das heißt, wenn die kommen, muss da alles tiptop sein.

00:27:57: Ich glaube nicht, dass es irgendwie unbedingt eine Delegation aus dem Ausland interessiert, wie quasi zweieinhalb Kilometer weiter das Dorf aussieht.

00:28:04: Die reden davon, wie Astana aussieht, wie das Hotel war, an dem sie waren.

00:28:09: wie gut sie gegessen haben und wie toll doch alles organisiert war.

00:28:13: Und mit genau dieses Bild willst du nach außen dich ja, willst ja präsentieren, was ja auch okay ist.

00:28:18: Aber du kannst halt nicht nur das machen.

00:28:20: Du kannst halt dich nicht nur auf eine Stadt konzentrieren und den Rest quasi nicht sich selber überlassen, aber dann quasi, ja, das machen wir morgen mal.

00:28:29: Also das darf, da finde ich irgendwie, Witzern hat irgendwie, da wird es halt so ein bisschen schwierig.

00:28:33: Wobei, wie gesagt, aber auch da, das sehe ich aus einer Perspektive heraus als Außenstehender, jemand, der vielleicht da lebt in diesem Dorf, was irgendwie zweieinhalb Kilometer entfernt ist.

00:28:43: Der wacht nicht auf mit dieser Frage, warum ist bei uns die Straße nicht gemacht?

00:28:48: Und in Astana wird gerade die Präsidentenstatur nochmal gewinnt.

00:28:53: Ich glaube, unter der Hand vielleicht schon, offiziell würde man sich nie beschweren.

00:28:59: Ist die Stadt besonders sauber?

00:29:00: Ja, ja.

00:29:03: Sehr sauber, überall sind Blumen, die gepflanzt sind.

00:29:09: Es ist auch eine schöne Stadt.

00:29:10: Es ist nicht so, dass ich sage, die geht gar nicht, sondern ganz im Gegenteil.

00:29:13: Es ist eine sehr schöne Stadt.

00:29:15: Da wird an jeder Ecke natürlich auch gebaut und so.

00:29:19: Viel passiert in dieser Stadt.

00:29:20: Viel einfacher und schneller als bei uns.

00:29:23: Aber die Stadt ist sauber, auf jeden Fall.

00:29:27: Also sie ist einfach bis ins kleinste Detail ein Aushängeschild.

00:29:33: der Kultur beziehungsweise, der Präsident, die spiegelt mich ganz gut wieder, die ehemalige Präsidentin.

00:29:40: Genau, richtig.

00:29:41: Also du siehst es vor allem auch, es gibt diesen neuen Teil vor allem, der vor kurzem erst gebaut wurde, es gibt auch noch den alten kleinen Teil, ich sag jetzt mal historischer Stadtkern eigentlich, das ist ein ganz anderes Bild.

00:29:54: Da ist viel mehr Leben drin tatsächlich, das ist eher eben keine Hochhäuser, sondern es ist, ja.

00:30:01: klein, kleiner, feiner, so ein bisschen verwinkelt, da fast so ein bisschen jetzt keine irgendwie großartigen Fußgängerzonen, aber es ist einfach ein bisschen einfacher als gehalten.

00:30:09: und ich finde, das hatte aber sehr viel, sehr viel Seele hatte dieser, der

00:30:16: gelebte Stadt, den gab es ja vorher

00:30:18: schon, und

00:30:19: drum herum gebaut oder noch entsprechend ausstafft, hier haben sie halt noch mal das andere.

00:30:25: Und das merkst du und das zeigt, dass das eine ist nicht sauber und das andere ist nicht sauber.

00:30:33: Ich meinte gar nicht sauber von sauber, sondern ob die sich um ihre Stadt kümmen.

00:30:36: Das hat

00:30:36: er, wenn man seine Stadt liebt, das weiß man auch nicht, ihr müllt einfach auf die Straße, aber wahrscheinlich ist es dort auch noch mal ein größeres Problem, weil sie auch wüssten, dass du da ein Müll weggeworfen

00:30:47: hast.

00:30:47: Ich weiß ganz genau, was du meinst.

00:30:49: Und das ist gar nicht so irrelevant, weil genau Also diese Überwachung sozusagen auch der ganzen Bevölkerung.

00:31:00: London hat auch eine sehr gute Verkehrsüberwachung und so weiter.

00:31:03: Es hängt überall Kameras rum und seitdem fährt niemand mehr Falt rum durch die Einwandstraße oder zu schnell, weil man sofort den Ticket bekommt und auch vier Wochen später mit dem Beweis hier, da bist du zu schnell gefahren.

00:31:17: Also in China ist es Genau so.

00:31:19: Da wirst du ja auch quasi in jede Straßenkreuzung, jede Straße überwacht.

00:31:23: Da hältst du nicht mal ganz kurz, schnell eben auf dem Boardstein, weil irgendeine Kamera dich erwischt und du kriegst ein Problem.

00:31:29: Auch unser Dubai-Vergleich ist da ähnlich.

00:31:30: Irgendeine Kamera hat dich drauf in irgendwelchen Verkehrsbegegen, vergehen quasi irgendwie.

00:31:35: Wenn du das machst, das heißt...

00:31:36: Sollte man auch nicht machen.

00:31:37: Sollte man auch nicht machen.

00:31:37: Genau, aber letztendlich... Passiert

00:31:39: mir schon zwischendurch.

00:31:40: Gut,

00:31:40: mir

00:31:41: wahrscheinlich auch.

00:31:41: Ganz sicher sogar.

00:31:42: Also, aber das ist halt genau der Fall, dass du mit dieser Überwachung... Klar, immer mit Sicherheit argumentierst.

00:31:52: Aber der Grad zu, okay, es ist sicher und du hast eine totale Überwachung.

00:31:59: Mit allen Konsequenzen, die das eben mit sich bringt, das ist halt ein sehr schmaler Grad.

00:32:04: Und ich glaube, es gibt wenige Beispiele, wenn überhaupt Beispiele, wo das wirklich funktioniert.

00:32:09: Wie groß ist Astana?

00:32:12: Also

00:32:12: ich glaube wir reden so von einem gastrischen siebenhundert und achthundert Quadratkilometer in der Fläche, also siebenhundertfünfzig Quadratkilometer in der Fläche.

00:32:21: So

00:32:22: vergleichbar mit Hamburg, Berlin,

00:32:25: so.

00:32:26: Genau, irgendwas zwischen Hamburg und Berlin von der Größe.

00:32:27: Und ich weiß, du weißt auch die Zahl, wieviel Kamera hast du dir auch geworden?

00:32:30: Neunzehntausend.

00:32:32: Neunzehntausend, irre.

00:32:34: Und das, was mich halt wirklich sehr überrascht hat, ist, dass du, zum Beispiel in London, da siehst du diese, also für mich gehören die so ein bisschen zum Stadtbild, die sehe ich, also Gefühl, fähre ich da auch anders darauf.

00:32:44: Ja.

00:32:44: Aber ich habe ein astronautisches Gefühl gehabt, dass ich überwacht werde, bis zu dem Punkt, wo wir uns quasi das angeguckt haben.

00:32:50: Und dann sieht man es die ganze

00:32:51: Zeit.

00:32:51: Und dann sieht man es die ganze Zeit.

00:32:52: Und wir haben auch uns gesehen.

00:32:54: Also wir haben dann quasi geguckt, okay, Moment mal könnt ihr da mal ganz kurz zurückspülen.

00:32:58: Also es gibt quasi ein Gebäude, das eigentlich dafür da ist.

00:33:05: So ein bisschen, also Verkehrsraumüberwachung, glaube ich, könnte man sagen.

00:33:09: Das heißt, die haben uns dann erklärt, na ja, wenn denn der Bus nicht kommt und dann kannst du hier bei uns anrufen und dann sagst du, mein Studierer Bus mit der Linie drei, der ist nicht gekommen, was ist denn da los?

00:33:17: Wir stehen ja gerade mit fünfzehn Leuten an der Buserstelle.

00:33:19: Und dann gucke ich hier gerade mal in meine Kameras, ah ja, der ist noch zwei Straßen weiter.

00:33:23: Ich verstehe.

00:33:24: So, diese Kameras, die diese Abteilung aber nutzt, die gehören nicht der, also diese Abteilung, sondern die gehören der Polizei.

00:33:33: Das heißt, sie haben nur Zugriff drauf.

00:33:35: Und natürlich ist ganz klar, dass auch...

00:33:37: Die

00:33:38: haben Zugriffe drauf.

00:33:38: Die haben sogar Zugriff... Dann

00:33:39: schussmäßig wäre das für Deutschland schon mal ein ganz großes Problem.

00:33:42: Naja, nicht nur das, nicht nur im öffentlichen Raum, sondern wir haben uns ja quasi auch in Kameras gesehen, die im Gebäuden waren.

00:33:50: Also, es gibt ein ganz großes Gebäude, das zu Ehren mal wieder das ehemalige Präsidenten Nasserbayev gebaut wurde, dass... Genau, dass man sich da angucken kann.

00:34:03: Das ist im Prinzip so ein großes Gebäude, so ein großer Turm mit einem großen, goldenen Kugel oben drauf, wo man auch noch seine Hand in den Abdruck des ehemaligen Präsidenten reinlegen kann.

00:34:14: Und es erscheint, oder es erklingt in dem Fall, kasachische Musik.

00:34:22: Es ist ein Erlebnis für sich.

00:34:24: Jedenfalls haben wir uns in dieser Behörde genau das angeguckt.

00:34:29: Wie wir als Team, was wir am Vortag gemacht haben, haben wir uns sozusagen auf den Kameras gesucht, so zurückgespult.

00:34:37: Das ist der

00:34:38: Grund, dass wir an dem Ort sind und der Zeit, da hat er gesagt, alles klar, hier seid

00:34:41: ihr.

00:34:41: Moment mal, da haben wir uns gesehen, wie wir in dieses Gebäude reingehen und wie wir im Gebäude sind, aus der Sicherheitsschleuse, das Gepäck, also unser Equipment auslagen.

00:34:50: Das geht.

00:34:51: Das geht und das ist sehr gruselig.

00:34:53: Also irgendwie hat es was Faszinierendes, in dem Moment das zu sehen und zu wissen, dass das geht.

00:34:57: Aber natürlich ist der in den nächsten Gedanken, oh Leute, das ist echt gruselig.

00:35:01: Und auch wir, nicht dass wir da großartig Probleme hatten, aber wir hatten natürlich trotzdem jederzeit den Drehgenehmigung dabei.

00:35:07: Wir hatten natürlich trotzdem jederzeit unseren Journalistenwieser dabei.

00:35:10: Wir hatten natürlich jederzeit, klar, kamen trotzdem auch uns Leute kontrollieren, was machten wir hier?

00:35:16: Sobald du als Kamerateam natürlich da bist, fällst du auf.

00:35:20: Nicht so, dass es irgendwie unfreundlich war, aber man wollte schon doch wissen, was wir machen.

00:35:25: Wir hatten auch teilweise ganz klare Vorgaben innerhalb der Stadt, was wir filmen dürfen und was nicht.

00:35:32: Aus Sicherheitsgründen durfte man dann nicht auf dem Präsidentenpalast filmen.

00:35:35: Aus Sicherheitsgründen.

00:35:39: Kann sich jeder seinen Reihen darauf machen, glaube ich.

00:35:43: Das ist immer ein bisschen schwierig und ein bisschen schade, weil eigentlich... hat man da irgendwie auch von vielen Menschen, die da irgendwie wohnen, die waren alle wahnsinnig gastfreundlich und das schreiben sie selber auch auf die Fahne und das ist auch so.

00:35:55: Es ist ein sehr, sehr gastfreundliches Land.

00:35:58: Und dann denkt man sich immer so, ja Mensch, ihr könnt ja auch nichts dafür.

00:36:02: Das ist dann manchmal ein bisschen schade, wenn man das dann so vor Augen gehalten bekommt.

00:36:10: Hät man denn damit die Kritik klein?

00:36:11: Also, es gibt ja, ihr habt ja auch einen Journalist getroffen, der sich durchaus kritisch äußert.

00:36:17: Ja.

00:36:17: Also, wo habt ihr den getroffen?

00:36:20: Mit dem Wissen, dass auch das natürlich gesehen und von Leuten, die euch da überprüfen wollen würden,

00:36:27: gewusst

00:36:27: wäre.

00:36:28: Ja.

00:36:28: Für dich dann schon auch, geht man denn anders da rein?

00:36:31: Ja, klar.

00:36:32: Also, uns war es schon aber auch daran gelegen, dass man im Prinzip ein Kritiker hört.

00:36:37: auf offener Straße, wirst du keinen, glaub ich, finden, der sagt, okay, Leute, was hier läuft oder was in diesem Projekt läuft oder was da und da läuft, das ist nicht in Ordnung, weil.

00:36:48: Das heißt, wir mussten quasi jemanden versuchen, ein Objektives zu finden und wir haben uns mit einem Journalisten verabredet, der als quasi der ja eine der größten Kritiker quasi das Landes gilt.

00:36:58: und natürlich macht man sich im Vorfeld dann trotzdem Gedanken.

00:37:01: Also gerade mit dem Bewusstsein, diese ganze, die Stadt ist überwacht.

00:37:05: So, jeder Schritt quasi wird überwacht.

00:37:08: Es sind Sicherheitspersonen und Personal quasi an vielen Ecken, die wir ja auch selber schon gesehen haben.

00:37:15: Und ja, wir als Teamhaum ist natürlich noch überlegt, wie machen wir das?

00:37:19: Also zum Beispiel haben wir unser Übersetzerin, davon gar nichts erzählt, dass wir das machen.

00:37:24: weil wir sie nicht in eine mystische Lage bringen wollen.

00:37:28: So, ich meine, wir reisen idealerweise wieder aus, aber unsere Übersetzerin wohnt dort.

00:37:35: Deshalb haben wir gesagt, wir machen es auf eigene Faust, haben das trotzdem im Team ganz klar durchgesprochen.

00:37:39: Jeder durfte seine Bedenken auch äußern, die, glaube ich, völlig legitim sind.

00:37:44: Du bist am Ende des Tages, bist du in einem Staat, wo vielleicht, sag ich mal, die Gesetzgebung anders ausgelegt ist als bei uns.

00:37:53: Wir haben es auch angemeldet beim deutschen Konsulaten, bei der deutschen Botschaft, die wussten, dass wir da sind.

00:37:58: Klar, im schlimmsten Fall kann ich da auch keiner sofort irgendwie, wenn du eine Straftat begehst, sofort aus dem Gefängnis holen, nur weil du einen deutschen Pass hast.

00:38:05: Aber es ist natürlich auf diplomatischer Ebene, glaube ich, könnte man da nochmal anders irgendwie verhandeln.

00:38:11: Nichtsdestotrotz, wir haben uns die Frage auch ganz klar gestellt.

00:38:14: ist das sicher für uns, wenn wir das machen, wenn wir uns auf öffentlichem Grund, auf einer Straße mit dieser Person treffen, die ganz offensichtlich ein Kritiker dieses Regimes ist.

00:38:26: Dadurch, dass ich als Journalist tätig bin, gucke ich auch hinter die Fassaden und sehe die absurden Geldmengen, die für diese Vorhaben ausgegeben wurden.

00:38:35: Die erste Geldquelle für so ein großes Bauvorhaben sind die Steuern der Bürger.

00:38:39: Alle Regionen Kasachsans mussten den Bau einer einzigen Stadt der neuen Hauptstadt finanzieren.

00:38:43: Er sagt ganz klar, diese Stadt, die gebaut wurde, auch geplant wurde vom ehemaligen Präsident Nazarbayev, Es ist eine reine Geldverschwendung.

00:38:55: Es wurden sich Taschen vollgemacht.

00:38:59: Gerade das Thema Korruption ist ein ganz großes.

00:39:04: Also wieder mit umgegangen wird auch, dass quasi einfach keine Informationen dazu preisgegeben werden.

00:39:10: Das ist sein großer Kritikpunkt.

00:39:12: und der auch sagt, muss das hier überhaupt sein, so irgendwie.

00:39:17: Also niemand möchte das sozusagen.

00:39:19: Er sagt ja, dass es ihm möchte.

00:39:22: Er wohnt auch gerne da.

00:39:23: Es ist ja auch ein bisschen so der Widerspruch von sich.

00:39:25: Er wohnt in Astana, er wohnte auch gerne mit seiner Familie und liebt es durch die Parks zu spazieren.

00:39:30: Es gibt ganz tolle Ecken auch und was ja auch so Widerspiegel, was wir erlebt haben, eine ganz, ganz schöne Stadt, die viel Lebenswertes hat, die wahnsinnig viel Gastfreundlichkeit irgendwie auch versprüht.

00:39:44: Aber die Umstände, wie diese Stadt, also zudem geworden ist, was sie ist, sprich mit viel Geld an schnell gewachsen und nach seinen Aussagen viel mit Korruption quasi einfach gearbeitet ist, das prangert er halt eben an.

00:40:01: Es ist halt nicht natürlich gewachsen, sondern in einer Tortenstadt in Antion.

00:40:06: Genau, also was wir auch gestartet sind mit dem Abu Dhabi Plaza, das höchste Gebäude der Stadt, das ist letztendlich eine riesige Baustelle.

00:40:13: Also man sieht diesen Turm von außen und man sieht die Glasfassade.

00:40:17: Aber sobald du da reingehst, ist das Ding dann nicht fertig.

00:40:20: Als ich in Dubai gelandet bin und wir zum Hotel gefahren sind, fährst du auch über eine wunderschöne Straße und du schaust immer nach rechts und denkst, wow, das ist der megacoole Gebäude.

00:40:32: Und je näher du rankommst, desto mehr stellst du fest, fertig sind die alle nicht.

00:40:37: Aber die werden sehr schon fertig bauen.

00:40:39: Das ist halt die große Hoffnung.

00:40:42: Also bzw.

00:40:43: das Ding ist ja erst mal Geld da.

00:40:45: Wir bauen quasi ein Abu Dhabi Plaza, das Geld da cool machen war.

00:40:49: So, dann fangen die an.

00:40:49: Oder vor allem ist das Geld alle.

00:40:51: Moment mal, wir sind gar nicht fertig.

00:40:52: Wo ist das Geld hin?

00:40:54: So, das ist, glaube ich, das ist der große Kritikpunkt, den viele, auch oder vor allem jetzt sage ich mal, Journalisten oder den Journalisten, den wir getroffen haben, der sagt, Leute, wir... verpulvern hier so viel Geld und diese ganzen Projekte werden nicht fertig.

00:41:08: Wie kann das sein?

00:41:09: Ich weiß nicht, ob ich das jetzt so offen sagen darf, aber ich glaube, man hätte einfach die Gelder, die da an vieler Ecke reingeflossen sind, die hätte man vielleicht doch einfach, hätte man die einfach anders ein bisschen verteilt, ein bisschen fairer, ein bisschen gerechter, meiner Meinung nach.

00:41:22: dann hätte man im

00:41:23: ganzen Land,

00:41:24: hätte man im ganzen Land vielleicht was davon gehabt.

00:41:25: In einer Stadt.

00:41:26: Genau.

00:41:28: Also und braucht es wirklich zur siebzehnte Hochhaus?

00:41:30: Weiß ich nicht.

00:41:31: Naja, wenn dort Menschen wohnen und schön und nett wohnen und sich wohlfühlen da, dann geht das schon für mich auch auf.

00:41:40: Aber macht man das nicht vielleicht?

00:41:42: Also man könnte das ja quasi dann machen, wenn man sieht, es ist nötig.

00:41:47: Also offensichtlich hat man, also weißt du da, ob ich Wage wirklich zu bezweifeln, dass da so viele Menschen leben.

00:41:54: Die ist zwar für eine Komma, sechs Millionen ausgelegt, aber da so viele Menschen, glaube ich, wohnen da noch nicht.

00:41:59: Und warum wartet man nicht?

00:42:01: Eine Komma,

00:42:01: zwei Millionen sind das aber dann doch schon.

00:42:03: Natürlich sind es wahnsinnig viele Leute, aber es stehen, glaube ich, noch wahnsinnig viele Gebäude auch noch trotzdem leer.

00:42:09: Und warum baut man die schon?

00:42:10: Warum wartet man nicht erst, wenn man auch absehbar sieht, okay, Leute, wir kommen ja irgendwie an unsere Grenzen und die Stadt wächst ja immer weiter.

00:42:17: Es ist ja immer noch nicht fertig.

00:42:19: Die bauen ja weiter, weiter, weiter.

00:42:21: Ich habe so zwei Assoziationen.

00:42:23: Also ich kenne in China auch so Städte, wo gesagt wird, wir bauen erst mal die großen Gebäude.

00:42:28: Das machen wir alles in einem Rutsch.

00:42:30: Und danach kommen schon die Leute.

00:42:32: Und bei Dubai hatte ich ein ähnliches Gefühl, wir bauen erst mal eine richtig schöne Stadt und machen die richtig spannend und interessant.

00:42:39: Und dann kommen schon die Experts und mieten sich dort Wohnungen und wollen da leben und so weiter.

00:42:44: Und

00:42:44: das

00:42:44: sorgt dann auch dafür, dass diese Stadt belebt wird.

00:42:47: Die Frage ist, belebt sie sich?

00:42:50: Und wird deshalb größer?

00:42:52: Genau.

00:42:52: Oder

00:42:52: mache ich eine große Stadt und belebe sie dann nicht.

00:42:55: Ich fand nach dir diese Bitcoin-Schriftanlage.

00:42:59: in Anführungsstrichen fand ich noch einen sehr spannenden Spot, weil ich das normalerweise so aus eher nördlichen Regionen kenne, auch weil es... Also, wenn man auch, glaube ich, geringe Temperaturen mag, um diese, da misse ich nicht alles aufheizt und so weiter.

00:43:15: Genau.

00:43:15: Aber das war auch noch mal, was beeindruckend ist vor allen Dingen, dort, glaube ich, noch mal eine andere Spürung hat, wenn dann Menschen mit einem Gewehr diese Räumlichkeit bewachen.

00:43:25: Das fand ich auch sehr spannend, das allererste Mal in eine Bitcoin-Mine quasi zu kommen, also das ist nicht direkt in der Stadt, sondern man muss ein bisschen fahren, liegt einer der größten Bitcoin-Minen des Landes.

00:43:38: die bewacht ist, weil natürlich nicht nur was da passiert, sehr viel Geld beinhaltet, sondern auch einfach diese ganze Technik.

00:43:49: Ich habe ein bisschen überrascht, dass wir uns reingelassen haben, um das zu zeigen.

00:43:53: Na ja, klar.

00:43:54: Na ja, also ehrlich gesagt schon.

00:43:56: Also die wussten ja ganz klar, dass wir das sehen wollten.

00:43:59: Die waren sehr auskunftsfreudig.

00:44:01: Aber ich glaube, wenn du dich öffnen willst und wenn dein... Musst du das

00:44:05: schon machen, ne?

00:44:05: Ja, wenn dein Ansinn ist, Ich möchte zeigen, was wir haben.

00:44:11: Und dann sagt ein Team, ja, würden wir uns gerne mal angucken.

00:44:13: Vor allen Dingen, ihr ja auch euch da anschickt, das neue Dubai zu werden.

00:44:17: Das würden wir uns gerne mal angucken.

00:44:18: Da kannst du noch alle Türen zuschlagen.

00:44:21: Was ich so überlegt habe ist, ich bin lange Zeit Bauer gewesen und das sagt mir jemand, ne, du kannst nach Astana ziehen und da ist die Zukunft.

00:44:29: Und was machen?

00:44:31: Keine Ahnung.

00:44:32: Ich merke, dass ich digital doch sehr viel drauf habe und so weiter und absolut etablier mich da.

00:44:38: Dann könnte das ja auch eine Chance sein.

00:44:41: Ja.

00:44:41: Und die möchte ich denen nicht absprechen.

00:44:44: Gar nicht.

00:44:44: Ich

00:44:45: bin schon auch vorsichtig, weil ich sage, okay, das ist nicht eine Demokratie, wie ich sie kenne, aber das ist ja durchaus eine Kritik, die man bei uns hört, dass man sagt, ah, dann dauert es mal ein bisschen länger.

00:44:54: Noch einen Volksbescheid und dann wird wieder nichts raus und so weiter.

00:44:58: Darum die sagen, nee, wir ziehen es einfach durch.

00:44:59: Es hat für mich auch was Faszinierendes.

00:45:01: Ich glaube, da sind, glaube ich, eingestartet mit, das ist so eine Stadt, die hat so beides.

00:45:06: Also, das Wetter ist extrem, die Wirtschaftlichkeit ist extrem.

00:45:13: Alles, was da an Gebäuden ist, ist extrem.

00:45:16: Es hat halt immer so ganz viel von beiden Seiten.

00:45:19: Und vielleicht entwickelt sich daraus ja irgendwas dann doch noch aus der Mitte raus.

00:45:23: Etwas, was noch ganz gut sein kann.

00:45:25: Ich möchte es jetzt gar nicht schön reden.

00:45:27: Und ich möchte hier nicht am Ende noch den konstruktiven Ansatz, den wir bei Galileo so mögen, noch mal unbedingt da reinbringen.

00:45:33: Aber in Wirklichkeit hätte der ja auch eine Chance.

00:45:36: Und ich finde, das ist schon was, was diesen Explorer ausmacht.

00:45:39: Nämlich das Erleben von einer... Einer Geschichte, die dir bis dahin ja nicht so klar

00:45:44: war.

00:45:45: Total.

00:45:45: Und das ist, ich sage ja immer gerne, deshalb backe ich deinen Job so gerne, aber das ist für mich schon das, was es ausmacht, weil wenn dich jemand dazu fragt, hast du auch eine Meinung dazu, weil du hast es ja einfach in der Realität genossen.

00:45:57: Das ist schon was, was ich an diesen Sachen ganz faszinierend finde, sich wirklich damit auseinanderzusetzen und auch diese Geschichte mitzunehmen und vielleicht Dinge zurechtzurücken.

00:46:08: Und natürlich, wir haben Kritik dazu, keine Frage.

00:46:11: Aber auch Faszination.

00:46:12: Die Kombination aus beiden ist, glaube ich, genau Astana.

00:46:16: Das trifft auf den Punkt.

00:46:17: Ich glaube auch, was dieser Film, den man sich auf Join jederzeit angucken kann, ist, dass der genau das transportiert.

00:46:24: Dass diese Faszination, die diese Stadt vollkommen ausmacht, dass man, glaube ich, auch ganz gut spürt, dass wir als Team da irgendwie eine gewisse Faszination von dieser Stadt hatten.

00:46:34: Das ist aber genauso okay ist und das ist auch gut, dass das halt Leute sag ich mal, das ein bisschen kritisieren, die quasi auch bei uns dann quasi ja zu Wort kommen, stellen wir uns vor, dass auf einmal irgendwie jemand in der Bundesregierung irgendwie überlegt, wie man so eine neue Hauptstadt, wie bauen wir?

00:46:53: Und da gehen wir nicht mehr Geld dafür aus.

00:46:54: Ich

00:46:54: glaube, Bonn und Berlin hatten, glaube ich, ein ähnliches Problem.

00:46:57: Naja, ja, ja, gut.

00:46:58: Ja, okay, aber weißt du, aber so aus dem Nichts raus, oder vielleicht sogar runtergebrochen, dass Also wirklich große, schwerwiegende Entscheidungen getroffen werden, ohne dass wir dazu bereit oder dass wir gefragt werden, dass wir dazu also das mitbestimmen können.

00:47:18: Da sollten wir auf jeden Fall darauf aufpassen.

00:47:20: Das ist jetzt ein Pillow hier sich politisch einzubringen.

00:47:24: Nein, nein, nein, nein, nicht mehr politisch.

00:47:27: Aber wir haben doch alle irgendwo in unserem Alltag immer die Möglichkeit, was Gutes zu tun.

00:47:32: Und das Bewusstsein zu haben, dann ist das...

00:47:36: Das finde ich eine sehr, sehr schöne Message und auch schon sehr, sehr gute Schlusswort.

00:47:40: Ich freue mich darauf, wenn wir demnächst wieder über solche Sachen sprechen.

00:47:45: Sehr

00:47:45: gerne.

00:47:46: Vielen Dank und unbedingt den Film gucken.

00:47:48: Es ist sehr schön geworden.

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